Informationen zum Frühstadium des Typ-1-Diabetes
Was ist Typ-1-Diabetes?
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, die das lebenswichtige Hormon Insulin produzieren. Da diese Zellen beschädigt sind, haben Menschen mit Typ-1-Diabetes einen Mangel an Insulin.
Insulin wird über das Blut an Organe transportiert und ermöglicht dort die Aufnahme von Zucker aus dem Blut. Ohne Insulin kann der Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen der Organe gelangen und verbleibt im Blut. Dadurch steigt der Blutzucker an, dies führt zu einer Stoffwechselstörung und die Zellen werden nicht ausreichend mit Energie versorgt. Daher müssen Betroffene mehrmals am Tag ihren Blutzucker kontrollieren und, wenn nötig, Insulin zuführen.
Was bedeutet das Testergebnis „Frühstadium des Typ-1-Diabetes“
Im Screening wird getestet, ob im Blut Ihres Kindes Inselautoantikörper vorliegen. Wenn diese Autoantikörper im Blut Ihres Kindes gefunden werden, sind sie ein Anzeichen für eine Autoimmunreaktion gegen die eigenen Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dies kündigt an, dass Ihr Kind in den nächsten Monaten oder Jahren wegen seines Typ-1-Diabetes behandelt werden muss.
Bei einem Frühstadium des Typ-1-Diabetes liegen die Blutzuckerwerte in der Regel noch im Normbereich; eine Insulinbehandlung ist deshalb noch nicht erforderlich.
Was ist jetzt im Frühstadium des Typ-1-Diabetes wichtig?
Alltag mit Familienleben, Kindergarten, Schule und Freizeit
Ihr Kind ist im Moment in keiner Weise eingeschränkt, der Diabetes wird aktuell nicht behandelt. Deshalb sollte sein Alltag so bleiben, wie er ist. Das gilt für die Ernährung, den Tagesablauf, die körperliche Aktivität und alle anderen Dinge, die Ihnen und Ihrer Familie wichtig sind. Sie können hier nichts falsch machen. Wenn sich Diabetesanzeichen entwickeln, bleibt dann noch genug Zeit, um in Ruhe zu reagieren. Sie müssen Ihr Kind wegen des Frühstadiums nun nicht Tag und Nacht überwachen. Auch der Kindergarten oder die Schule muss noch nicht informiert oder geschult werden. Es reicht aus, die Kindereinrichtungen zu informieren, wenn mit der Insulinbehandlung begonnen wird und Kinder dabei Unterstützung brauchen.
Anzeichen eines Insulinmangels erkennen
Solange die Blutzuckerwerte Ihres Kindes im Normbereich liegen, wird Ihr Kind auch keine Krankheitszeichen aufweisen; diese können sich aber in der Zukunft entwickeln. Es ist deshalb wichtig, dass Sie diese Zeichen kennen, damit Sie bei deren Auftreten sofort mit Ihrem Kind eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen können.
Die wichtigsten Anzeichen eines Insulinmangels sind:
- Plötzliche Gewichtsabnahme
- Müdigkeit und geringe Leistungsfähigkeit
- Starker Durst und vermehrtes Trinken
- Ständiger Harndrang
- Zeichen der Austrocknung (trockene Haut und Schleimhäute, rissige Lippen)
Mehr Informationen zu den wichtigesten Anzeichen eines Insulinmangels, lesen Sie hier.
Teilnahme am Schulungs- und Vorsorgeprogramm
Mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird festgestellt, wann bei Ihrem Kind mit einer Insulinbehandlung begonnen werden sollte. Es ist davon auszugehen, dass 75 Prozent der Kinder mit positiven Inselautoantikörpern innerhalb von zehn Jahren eine Insulinbehandlung benötigen. Dazu werden Sie schrittweise mit der Insulintherapie vertraut gemacht und an eine auf Typ-1-Diabetes spezialisierte Kinderarztpraxis oder Kinderklinik verwiesen.
Im Rahmen der Fr1da Studie stehen wir Ihrer Familien während dieser Phase des frühen Typ-1-Diabetes mit Rat und Tat zur Seite.
Hier finden Sie weitere Information zur Teilnahme an der Schulung und zum Fr1da-Vorsorgeprogramm bei einem Frühstadium des Typ 1 Diabetes.