Ablauf des Fr1da-Screenings
Arztpraxen können auf einfache Weise an der Fr1da-Studie teilnehmen, um zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern beizutragen.
- Praxisanmeldung: Um an der Fr1da-Studie teilzunehmen, füllen Sie bitte das Registrierungsformular aus und senden dies an uns zurück.
- Sie erhalten von uns ein Starterpaket mit vielen Informationen, Flyern für die Familien, etc.
- Informieren Sie Eltern mit Kindern im Alter zwischen 2 bis 10 Jahren über die Vorteile und die Möglichkeit zur Teilnahme an der Fr1da-Studie. Sie führen die Aufklärung durch und holen die Einwilligung zur Teilnahme ein.
- Die kapillareBlutentnahme erfolgt in Ihrer Arztpraxis. Die benötigten Röhrchen, Verpackungen und Rücksendeumschläge erhalten Sie von uns. Zur Auswertung senden Sie die Proben zusammen mit einem kurzen Fragebogen zu uns zurück. Anschließend senden wir Ihnen den Befund mit den Ergebnissen zu. Hilfreich Tipps zur Blutentnahme finden Sie hier.
- Zusammenarbeit und Follow-up: Besprechen Sie den Befund mit der Familie. Wenn ein Frühstadium festgestellt wurde, beraten wir Sie hinsichtlich Befundmitteilung und weiterem Vorgehen. Sie erhalten von uns Informationsmaterial zur Weitergabe an die Familie, um den Kontakt zwischen der betroffenen Familie und dem Fr1da-Team herzustellen. Wir übernehmen dann die Terminkoordination mit der Familie und einem Diabetes-Schulungszentrum in Ihrer Nähe.
- Jedes Kind kann 2-mal an Fr1da teilnehmen, sofern kein frühes Stadium des Typ-1-Diabetes festgestellt wurde. Seit der letzten Untersuchung müssen mindestens 12 Monate vergangen sein: Ein Kind kann also, beispielsweise, während der U7a an der Studie teilnehmen und dann noch einmal während der U11.
Wie geht es weiter, nachdem bei einem Kind Inselautoantikörper festgestellt wurden?
Kinder im Alter zwischen 2 bis 10 Jahren, bei denen in der Fr1da-Studie ein Frühstadium (2 oder mehr Inselautoantikörper im Blut) nachgewiesen wurde, werden eingeladen, an einem Präventiv-Schulungsprogramm und einem metabolischen Staging mittels oralem Glukose-Toleranztest (OGTT) in einer pädiatrischen Diabetesklinik in der Nähe des Wohnortes der Familie teilzunehmen.
Fr1da-Schulung
Die Fr1da-Schulung für Eltern von Kindern mit einem Frühstadium des Typ-1-Diabetes, erklärt, was ein Frühstadium des Typ-1-Diabetes bedeutet und was zu beachten ist, welche Krankheitszeichen bei einer Stoffwechselentgleisung auftreten, und wie der Blutzucker gemessen wird. Die Familien erhalten einen Ratgeber für Eltern und Kinder und eine Notfallkarte über Krankheitszeichen und pathologische Blutzuckerwerte, die speziell für die Frühphase des Typ-1-Diabetes entwickelt wurden. In einem Wissenstest haben die Eltern die Möglichkeit zu geben, ihr erworbenes Wissen zu überprüfen. Außerdem erheben wir einen Fragebogen zu Wohlbefinden, Stress, und psychischer Belastung, um im Auge zu behalten, wie es den Eltern und Ihren Kindern geht. Bei Bedarf für weitere psychologische Betreuung stellen wir den Kontakt zu Experten und Expertinnen her.
Metabolisches Staging
Anhand der Ergebnisse des metabolischen Stagings wird zwischen Typ-1-Diabetes im Stadium 1 (Normoglykämie), Stadium 2 (Dysglykämie), und Stadium 3 (Hyperglykämie) unterschieden und ein Vorsorgeplan mit Kontrollterminen implementiert. Die Nachbetreuung erfolgt bei Ihnen und im Diabetes-Schulungszentrum in Ihrer Nähe. Im Rahmen der Nachuntersuchungen werden der Blutzucker und der HbA1c Wert sowie Gewicht und Größe des Kindes kontrolliert. Außerdem wird mit jeder Familie die Messung von Blutzucker zu Hause individuell vereinbart. Hierzu werden den Familien ein Blutzuckermessgerät zur Verfügung gestellt, sowie ein Tagebuch zur Dokumentation der Messwerte. Kinder mit manifestem Typ-1-Diabetes (Stadium 3) werden in der Regelversorgung weiter betreut.
Die Teilnahme von Arztpraxen an der Fr1da-Studie ist ein wichtiger Beitrag zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern und kann dazu beitragen, schwerwiegende Stoffwechselentgleisungen bei Kindern zu verhindern. Eine erst kürzlich veröffentlichte Auswertung der Fr1da-Studie zeigte, dass das Früherkennungsscreening sich potenziell vorteilhaft auf den klinischen Verlauf von Typ-1-Diabetes bei Kindern auswirken kann. Nur 2,5 Prozent der Kinder, bei denen im Rahmen des Fr1da-Früherkennungsscreenings ein Frühstadium Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde, hatten zu Beginn der Stoffwechselerkrankung eine schwere Komplikation (wie eine diabetische Ketoazidose (DKA)). Ohne frühe Diagnose im Rahmen eines Früherkennungstests beträgt die Rate für DKAs in Deutschland seit vielen Jahren über 20% und lag im Jahr 2020 bei 45%.
Alle Informationen zum Ablauf des Fr1da-Screenings können Sie hier downloaden.
Hier finden Sie Fr1da-Informationsmaterial für Ihre Praxis zur Ansicht und zum Download.
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